Der Sommer 2015 war ein ereignisreicher in Südthüringen. Nach dem sportlich erfolgreichsten Jahr nach Gründung der HSG Suhl in Thüringens höchster Spielklasse (6.Platz), steht die SG Suhl/Goldlauter nun vor einem Cut, da Trainer Igor Mjanowski sowie Sascha Kleint das Team verlassen haben.

Was ist neu in Suhl?

Seit dem Saisonende im Mai 2015 hat sich in Suhl so einiges verändert, der Abgang von Trainer Igor Mjanowski und Sascha Kleint schockte den gesamten Verein, aber die Verantwortlichen der HSG Suhl fanden schnell Ersatz, zumindest auf der Trainerbank. Jacek Mularczyk ist seit Juli 2015 der neue Cheftrainer des Tabellensechsten der abgelaufenen Saison. Mularczyk ist 52 Jahre alt und hat in seinem Heimatland Polen Erstligaerfahrung als Spieler bei den Vereinen Krakau und Sosnovice gesammelt, ehe er 1996 in Ilmenau seine neue Heimat fand. Dort spielte er bis zu seinem Karriereende beim HV Ilmenau 55 in der Oberliga Thüringen. Außerdem trainierte der gebürtige Pole in den letzten sieben Jahren die Frauenmannschaft des HV Ilmenau 55.

Stärken und Schwächen

Stärken: Die Suhler zeichnete in den vergangenen Jahren eine immens starke Abwehrreihe mit formidablen Torhütern aus. Man schaffte es zudem, den Gegner mit verschiedenen Abwehrformationen schon im Spielaufbau zu stören und somit leichte Ballgewinne zu generieren. Sicherlich muss die Anwesenheit von Sascha Kleint dabei bedacht werden, aber so wahnsinnig viel sollte sich daran nicht ändern. Neu-Trainer Jacek Mularczyk kann zudem noch immer auf eine erfahrene und eingespielte Mannschaft zurückgreifen. Die Suhler sind nach dem Verlust ihres besten Spielers keinesfalls verloren, sondern verfügen mit Remo Gerstenberg, Marcus Triebel, Steffen Wetzl, Frank Hornschuch, Maik Gerstenberg und auch Christian Ludwig über genügend starke Spieler und hat so nach wie vor eine herausragende individuelle Klasse in den eigenen Reihen. Es gibt also keinen Grund dafür, Trübsal zu blasen, ganz im Gegenteil: Der aktuell offene Kampf um die Stammplätze unter Neu-Trainer Mularczyk kann dem Team nur gut tun, auch wenn in dieser Saison sicher nicht ein Platz unter den ersten fünf der Liga angepeilt werden kann.

Schwächen: Die Suhler sind auf dem Papier gut aufgestellt, aber dennoch gibt es einige Fragezeichen: Nach dem Abgang des erfolgreichsten Torschützen der vergangenen Saison Sascha Kleint, wird ein neuer „Leader“ im Angriff gefunden werden müssen bzw. sollten diesen Part mehrere Spieler übernehmen. An Personal mangelt es da nicht. Marcus Triebel, Maik Gerstenberg, Christian Ludwig und auch Regisseur Christian Hoffmann sowie Routinier Lars Thieme könnten sich die Last des „Torewerfens“ teilen. Trotzdem ist vor allen Dingen die Offensive eine Baustelle im Suhler Spiel. Es könnten aber auch neue Probleme dazukommen. Trainer Mularczyk hat die Aufgabe, Antworten auf die Fragen zu finden, die in den letzten Jahren mit Kleint deutlich einfacher zu beantworten waren, allerdings könnte dies das Team schwerer auszurechnen machen.

Fazit & Prognose

Das wird hart. Die SG Suhl/Goldlauter verfügen auf dem Papier über eine Mannschaft mit 15 Spielern, bleiben sie alle Gesund sollte die Plätze sieben bis zehn machbar sein. Allerdings gibt es einige Fragezeichen: Wie schnell kann der Trainer seine Handballphilosophie der Mannschaft eintrichtern? Wie wird der Abgang von Sascha Kleint aufgefangen werden? Wie kann man Verletzungen verkraften? Wie schlagen die Talente Griebel und Neumann ein? Dazu kommt eine stärker gewordene Liga, da sich Mannschaften wie Eisenach II, Mühlhausen, Jena, Sonneberg und Ronnebug weiter verstärkt haben. Dennoch sehen sich die Suhler in der Lage, einen einstelligen Tabellenplatz zu erreichen.