Wie versteinert standen die Spieler der SG Suhl/Goldlauter II unmittelbar nach Abpfiff auf dem Parkett der Sporthalle Wolfsgrube, denn den Gästen vom VfB Mühlhausen II war eine Sekunde vor dem Ende der Siegtreffer gelungen. So setzte es beim 27:28 (11:12) die zweite Heimniederlage der Saison, obwohl man selbst noch in Ballbesitz war als die Anzeigetafel eine Spielzeit von 59:53 anzeigte.
Vom zuletzt auswärts erfolgreichen Kader fehlten mit Benjamin Werner, Max Saft und Frank Greulich drei wichtige Spieler. Zudem erwischten die Thomas-Müntzer-Städter einen Traumstart und führten sehr schnell mit 5:0. Erst jetzt wachten die Mannen um Michael Schumacher auf und kämpften sich zurück in die Partie. Christoph Walther parierte einige Würfe und im Angriff nutzten Nico Hartenstein, Heiko König und Sebastian Gering ihre Chancen. In der 27. Minute gelang beim 11:10 sogar die erste Führung. Allerdings waren es dann die Mühlhäuser, die mit einem knappen Vorsprung in die Pause gehen konnten. Nach Wiederanpfiff gelang Sebastian Gering gleich wieder der Augleich. Nun setzten die Gäste auf ihre stärkste Waffe – ihre Wurfstärke aus dem Rückraum – und kamen so zu einfachen Toren. Die „Wopper“ mussten für ihre Treffer wesentlich härter arbeiten, was dementsprechend viel Kraft kostete. Der VfB enteilte auf 15:18. Trainer Horst Wetzl reagierte mit einigen Umstellungen. Michael Schumacher, der inzwischen manngedeckt wurde, ging an den Kreis, Nico Hartenstein besetzte nun Halblinks. Hagen Schneider kam für Mario Krieg auf der Spielmacherposition. Die Wechsel verfehlten ihre Wirkung nicht. Langsam aber sicher kamen die Gastgeber wieder heran und holten sich beim 22:21 die Führung zurück. Doch die Nordthüringer konterten die Aktionen der SG II eiskalt. Über ihre starke Deckungsarbeit eroberten sie sich die Bälle reihenweise und trafen mehrfach per Tempogegenstoß. In der 55. Minute führten sie mit 24:26. Aber auch jetzt kamen die Wetzl-Schützlinge noch einmal zurück. Georg Mattutat, Michel Koch und Mario Krieg mit einem verwandelten Siebenmeter schraubten das eigene Torekonto auf 27. Mühlhausen gelang in dieser Phase nur ein Treffer, sodass es mit einem Spielstand von 27:27 in die letzte Spielminute ging. Die Gäste waren zunächst in Ballbesitz, konnten allerdings den Ball nicht im SG-Tor unterbringen. Nun hatten also die „Wopper“ noch 30 Sekunden Zeit um ihrerseits den Sack zu zu machen. Der letzte Angriff verlief bis auf den Fehlwurf sieben Sekunden vor Abpfiff glänzend. Wie gesagt: Bis auf den Fehlwurf. Der Gästetorhüter reagierte blitzschnell, schickte seinen Linksaußen auf die Reise, der eine Sekunde vor Ultimo das Schicksal der SG Suhl/Goldlauter II an diesem Sonntagnachmittag besiegelte.