Den Zuschauern in Suhler Wolfsgrube wurde zwar kein hochklassiges Spiel der beiden Kellerkinder aus Suhl und Weimar geboten, doch kämpften beide Mannschaften 60 Minuten engagiert und mit viel Leidenschaft. Die Gastgeber sahen zwei Minuten vor Ende wie der sichere Verlierer aus, doch mit einem direkt-verwandelten-Freiwurf nach der Schlusssirene, sicherte Lars Thieme den Suhlern das 23:23 (12:13).
Die Partie begann ausgeglichen, zwar konnten die Gäste immer wieder vorlegen, jedoch kamen die Suhler postwendend zum Ausgleich. Nach gut zehn Minuten war die Partie für Suhls Maik Gerstenberg bereits beendet: er schied mit einer schmerzhaften Daumenverletzung aus, wodurch den Suhlern ein wichtiger Torgarant abhandenkam. Suhls Christian Ludwig war es jedoch, der in der 15. Minute beim 7:6 die erste Führung für die Gastgeber herauswarf. Weimar ließ sich davon jedoch nicht beirren und ging beim 12:11 kurz vor dem Pausentee erneut in Führung. Bereits da war schon zu sehen, wobei es an diesem Abend im Suhler Spiel fehlte. Immer wieder vergaben die Hausherren so genannte hundertprozentige Chancen und kamen so nie richtig in Tritt. Zwar stand die Abwehr wieder gut und Suhls Torhüter hielten wie schon in den letzten Partien bärenstark, doch im Angriff wollte der Ball einfach nicht ins Tor.
Auch im zweiten Durchgang dasselbe Bild. Im Angriff versagten den Suhlern zu oft die Nerven, was Weimar immer wieder nutzen konnte. Ab der 50. Minute führten die Gäste stets mit zwei Toren, ehe drei Minuten vor dem Ende der HSV erstmals mit drei Toren (19:22) in Front lag. Alles deutete auf eine Niederlage der Hausherren hin, bis Christian Görner und Lars Thieme die Suhler wieder auf ein Tor ran brachten. Die SG war 45 Sekunden vor Ende wieder zurück im Spiel, allerdings ohne eigenen Ballbesitz. Als Weimar 8 Sekunden vor Ende wegen Zeitspiel den Ball wieder abgeben musste, schlug die Stunde des Suhlers Routinier Lars Thieme. Schlusssekunde, Freiwurf für Suhl, die Zeit abgelaufen, ein direkter Freiwurf. Lars Thieme trat an, sah die Lücke in der Abwehrmauer und traf. Der Rest war Jubel bei den Suhler Spielern sowie ihrem Publikum, während die Weimarer Spieler fassungslos zu Boden sanken.