Zwei Punkte wollten die Thüringenliga-Handballer der SG Suhl/Goldlauter in ihrer heimischen Wolfsgrube einfahren, zwei Punkte erbeuteten sie schließlich auch. Im Duell, mit dem Nordhäuser SV, setzten sich die Suhler mit 28:24 (14:11) durch. Während sich die Südthüringer (22:20 Punkte) damit auf den 6. Tabellenrang verbesserten, stecken die Nordhäuser weiterhin im Abstiegskampf, mit sechzehn Punkten sind sie Tabellenzehnter.
In den ersten sechs Minuten der Partie am Sonntagnachmittag dominierten die Gastgeber die Partie und gingen schnell mit 3:1 in Führung. In derselben Spielminute verletzte sich jedoch Suhls Rückraumspieler Lars Thieme (Muskelfaserriss) und in der Folgezeit benötigten die Südthüringer einige Minuten, um den Verlust ihres Routiniers zu verdauen. Die von Stephan Albrecht trainierten Nordhäuser nutzten die Unsicherheit der Suhler aus und gingen durch Tore von Rückraumkanonier Fuhrmann und Thomas Riemekasten mit 3:7 in Front. Erst in der 14. Spielminute gelang es den Suhlern durch ein Tor von Sascha Kleint beim 4:7 den ersten Treffer nach achtminütiger Durststrecke zu erzielen. Suhls Trainer Mjanowski stellte zudem in der Abwehr um. Mit der Einwechslung von Maik Gerstenberg der Rückraumkanonier Fuhrmann in Manndeckung nahm, bekam die Suhler Abwehr mehr Stabilität, wodurch Nordhausen bis zum Halbzeitstand nur noch vier Treffer erzielen konnte. Was auch ein Verdienst des an diesem Nachmittag ganz starken Steffen Wetzl im Suhler Tor war. Die Suhler agierten angestachelt von den Paraden ihres Schlussmanns nun auch im Angriff schneller und konzentrierter und erarbeiteten sich Torchance um Torchance, welche im Gegensatz zu den vergangenen Spielen diesmal auch konsequent genutzt wurden. Über ein 7:7 (18.) und 10:8 (23.) ging es in die letzten Minuten der ersten Hälfte, in denen sich die Suhler durch weitere Tore auf 14:11 und somit Plus 3 Tore absetzen konnten.
Auch nach dem Wechsel änderte sich vorerst nichts am Spielverlauf, denn Suhl agierte weiter konzentriert, sehr spielfreudig und mit kontrollierter Offensive. Immer wieder fand der Suhler-Rückraum die Lücke in der Nordhäuser Abwehr und ging beim 17:12 in der 36. Minute mit fünf Toren in Führung. Nach zwei Zeitstrafen gegen Suhls Remo Gerstenberg und Christian Ludwig fanden die Nordhäuser wieder besser in die Partie und verkürzten in den kommenden Minuten auf 18:16. Beim 19:19 in der 43. Minute durch den Tschechen Mechyr konnten die Gäste erstmals nach langer Zeit wieder ausgleichen. Erneut agierte Suhls Trainer Mjanowski auf der Suhler Bank und stellte seine Mannschaft um. Im Angriff übernahm nun Sascha Kleint für Christian Hoffmann die Position auf Rückraummitte und Christian Ludwig wechselte in den rechten Rückraum. Diese beiden übernahmen in den kommenden Minuten mehr Verantwortung und warfen die Hausherren in der 49. Minute mit 22:19 erneut in Führung. Sicherlich der entscheidende Moment auf dem Weg zum Sieg. Es war die drei Tore Führung und ein zweimal grandios haltender Steffen Wetzl im Suhler Tor, die Wirkung entfalteten. „Da ist Nordhausen dann auch etwas eingebrochen“, stellte Suhls Trainer Mjanowski fest. In der Folge setzten sich die Suhler beim 26:22 in der 56. Minute auf vier Tore ab. Am Ende gewann die SG Suhl/Goldlauter verdient mit 28:24.
Dabei standen die Vorzeichen nicht einmal gut für einen Suhler Erfolg: Abwehrspezialist Michael Leipold musste am Samstag Trainer Mjanowski wegen einer Schulterverletzung absagen, Suhls Torhüter Frank Hornschuch stand mit Kapselriss im Sprunggelenk nur zur Not zur Verfügung, Rückraumspieler Christian Görner fällt definitiv bis Saisonende aus und Lars Thieme verletzte sich wie oben geschrieben bereits nach sechs Minuten. „Da waren wir gezwungen, zu variieren. Das hat glücklicherweise heute funktioniert“, so Suhls Trainer. Beste Werfer der SG Suhl/Goldlauter waren diesmal Sascha Kleint (7) und Christian Ludwig (6). „Beide haben in der entscheidenden Phase Verantwortung übernommen und die richtigen Entscheidungen getroffen und Steffen Wetzl hat zum Schluss nochmals ganz wichtige Bälle gehalten“, so Mjanowski. Auch der lange verletzte Maik Gerstenberg verdiente sich gute Noten.
Beste Spieler SG Suhl/Goldlauter: S.Kleint, S.Wetzl, C. Ludwig, M. Gerstenberg
Beste Spieler Nordhäuser SV: T. Riemekasten, L. Mechyr, S. Fuhrmann, J. Zahradnik