Am frühen Samstagabend machen sich die Thüringenliga-Handballer der SG Suhl/Goldlauter auf den Weg nach Breitungen. Anpfiff zum sicher wieder emotionsgeladenen Südthüringen-Derby bei der HSG Werratal 05 ist um 19.30 Uhr. Beide Teams stehen in der noch jungen Saison bereits unter Zugzwang. Während die Gastgeber ihren bisher einzigen Auftritt völlig überraschend zu Hause gegen den LSV Ziegelheim verloren, stecken die Suhler Männer nach der unnötigen Heimpleite gegen den ThSV Eisenach II in einer kleinen Krise. Nach vier absolvierten Spielen rangieren die Waffenstädter aktuell mit 4:4 Punkten auf Tabellenplatz fünf und bleiben damit hinter den eigenen Erwartungen zurück.

Das Gesicht der Werrataler Mannschaft hat sich im Vergleich zur Vorsaison stark verändert. So gehört Torwart Sven Hilger, der in der Vorsaison noch das Trikot der Suhler Zweiten trug, zum Aufgebot von Trainer Adrian Wendlandt. Mit Sascha Kleint läuft ein weiterer erfahrener Akteur für die Schwarz-Gelben auf, der auf eine Suhler Vergangenheit verweisen kann. Genau wie Martin Hantak, der nach einer Zwischenstation in Arnstadt ebenfalls in Breitungen landete. Den umgekehrten Weg ging Rechtsaußen Vuk Cetnik. Der 22 jährige Serbe wechselte im vergangenen Sommer aus dem Werratal nach Suhl. Auch Michael Frank trug bereits das Trikot der Werrataler. Man kennt sich also. Allerdings haben die Gastgeber neben den etablierten Spielern auch einige völlig unbekannte Neuzugänge zu bieten. Eine Prognose zur aktuellen Leistungsfähigkeit der HSG fällt sehr schwer. Die Auftaktniederlage sollte auf keinen Fall überbewertet werden.

Trotzdem gehen die Gäste wohl leicht favorisiert in die Partie und wollen vor allem über eine kompakte Abwehrleistung zurück in die Erfolgsspur. SG-Trainer Thomas Zingler kann auf seine Bestbesetzung zurück greifen und zog nach der Heimniederlage in den Trainingseinheiten die Zügel merklich an. „Wir arbeiten hart an unseren Defiziten. Der Weg vom Individualisten zum Teamplayer ist lang. Die Mannschaft möchte sich mit einer guten Teamleistung für den schwachen Auftritt gegen Eisenach bei den Fans entschuldigen“, nimmt der erfahrene Handballlehrer seine Männer in die Pflicht und ergänzt: „Jeder Spieler muss an seiner Selbstdisziplin arbeiten und wir müssen es gemeinsam schaffen die hohe Fehlerquote im Derby zu senken.“ Besonderen Wert legt Zingler auf die Umsetzung der vorgegebenen taktischen Maßnahmen. Denn er weiß: „Nur mit einer deutlichen Steigerung werden wir die Punkte aus dem Breitunger Sportzentrum entführen können.“

Im Vorjahr wollten über 400 Zuschauer das Derby sehen. Im Corona-Herbst 2020 sind leider nur 180 Besucher zugelassen. Die Anzahl der Gästefans ist auf maximal 30 festgelegt. Gästekarten sind bis 30 Minuten vor Spielbeginn am Einlass hinterlegt. Danach gehen sie wieder in den freien Verkauf. Während des gesamten Aufenthalts in der Halle gilt für alle Zuschauer die Maskenpflicht.