In einer torreichen und unterhaltsamen Thüringenligapartie setzten sich die Handballer der SG Suhl/Goldlauter verdient mit 34:30 (17:13) gegen den SV Blau-Weiß Goldbach/Hochheim durch. Der erste Heimsieg der Saison vor 150 Zuschauern zeigte aber auch, dass der Weg der Gastgeber zu einer Spitzenmannschaft in Thüringens höchster Spielklasse noch weit ist.

Die angespannte Stimmung nach den letzten Misserfolgen war vor dem Spiel im Lager der Spielgemeinschaft geradezu greifbar. Eine erneute Niederlage stand nicht zur Debatte. Der Druck war dementsprechend groß. Trainer Thomas Zingler begann mit drei etatmäßigen Spielmachern im Rückraum. Tamas Pamer besetzte die halbrechte Seite, Max Florian Köthe agierte als Regisseur und Kapitän Dawid Biskup spielte auf der halblinken Position. Ein klares Zeichen dafür, dass das spielerische Element in den Vordergrund rücken sollte. Biskup markierte den ersten Treffer und es entwickelte sich eine ungemein temporeiche erste Spielhälfte. Bis zum 6:6 in der zwölften Minute blieb Goldbach dran. Dann enteilte die SG durch schöne Treffer von Köthe, Pamer und Biskup beim 10:7 erstmals auf drei Tore. In Minute achtzehn dann eine unglückliche Szene: Suhls Rechtsaußen Vuk Cetnik will einen Goldbacher Pass abfangen, kommt jedoch zu spät und trifft seinen im vollen Lauf befindlichen Gegenspieler mit der Hand am Kopf. Nach kurzer Beratung ziehen die Schiedsrichter die Rote Karte. Eine vertretbare Entscheidung. Überhaupt brachten sich die Männer um Abwehrchef Maic Sadewasser durch das offensive Deckungsverhalten immer wieder selbst in die Bredouille. Mehrfach musste man gar in doppelter Unterzahl agieren. Allerdings konnten die Gäste daraus nur wenig Kapital schlagen. Entweder sie scheiterten an Borisa Eskic im Suhler Tor oder leisteten sich einfache Ballverluste. Mit voller Konzentration gingen dagegen die Gastgeber im Vorwärtsgang zu Werke. Pamer gelang sogar ein Treffer in Unterzahl. Für den 17:13 Halbzeitstand sorgte dann mit Dawid Biskup wieder der Kapitän persönlich.

Nach Wiederbeginn sah es zunächst danach aus, als würde die SG Suhl/Goldlauter Kurs auf einen sicheren Heimerfolg nehmen. Zwar hagelte es in schneller Folge Zeitstrafen gegen Köthe, Prunner und Sadewasser, doch die Blau-Weißen aus dem Landkreis Gotha nutzten die Überzahl erneut nicht entscheidend zu ihrem Vorteil. Der überzeugende Linksaußen Tadej Matijasic läutete mit dem Treffer zum 25:21 eine Schlussviertelstunde ein, die es in sich haben sollte. Denn jetzt rückte mit dem Goldbacher Torwart Florian Schneegaß ein Spieler in den Mittelpunkt, der mit seinen Paraden wieder für Spannung sorgte. Spektakulär knöpfte er den SG-Werfern vier freie Bälle ab, die von Wellendorf (2x), Walter und Spielmacher Oluic im Gegenzug zu Treffern für die Hornissen verarbeitet wurden. Innerhalb von nicht einmal drei Minuten machten die Gäste aus einem Vier-Tore-Rückstand ein 25:25 Remis. Vom Kreis brachte der Pole Maciej Sieczka die Waffenstädter wieder nach vorne. Zwar gelang den Goldbachern immer wieder der Ausgleich, in Führung gehen konnten sie allerdings nie. Erneut Matijasic sorgte mit dem Tempogegenstoßtreffer zum 30:28 wieder für ein Suhler Zwei-Tore-Polster (53.). Die Schlussphase war dann geprägt von intensiver Abwehrarbeit auf beiden Seiten. In der vorletzten Minute war es Rechtsaußen Selmin Zahirovic, der Schneegaß keine Chance ließ und zum 32:30 traf. Dann die Entscheidung: Siebenmeter für Goldbach. Daniel Bohrt gegen Jakub Pala im SG-Tor. Und Sieger bleibt der tschechische Torwart. Trainer Thomas Zingler nimmt noch eine Auszeit, damit seine Männer nicht wieder zu schnell abschließen. Aber die sind an diesem Abend kaltschnäuzig genug um sogar noch zwei Treffer draufzulegen.

Suhl/Goldlauter: Pala, Eskic; Sieczka (5), Greganic, Pamer (4), Frank, Mirkovic, Zahirovic (5), Matijasic(6, 1/1), Sadewasser, Cetnik (1), Köthe (5), Prunner (1), Biskup (7)
Goldbach/Hochheim: Schneegaß, Wellendorf (6), Walther (4),Oluic(5), Manys, Donaj, Fischer, Bohrt (7, 3/5), Obst (2), Sülzenbrück (5), Stadelmann, Dreyße (1), Höfner
Schiedsrichter: Hanse/Schmid (Hermsdorf/Meuselwitz); Siebenmeter: Suhl/Goldlauter: 1/1, Goldbach/Hochheim: 5/3; Zeitstrafen: Suhl/Goldlauter: 9, Goldbach/Hochheim: 6; Disqualifikation: Cetnik (Suhl/Goldlauter, 18.); Zuschauer: 150