HSV Sömmerda 05 : SG Suhl/Goldlauter II 29:30 (11:16)

Mit einem 30:29 (16:11) Auswärtserfolg beim HSV Sömmerda 05 kehrten die Landesligahandballer der SG Suhl /Goldlauter II am Samstagabend in die Waffenstadt zurück. Damit eroberte die Thüringenligareserve der Spielgemeinschaft mit nunmehr 6:0 Punkten die Tabellenspitze der Landesliga Staffel 1 und feierte einen perfekten Saisonstart.

Erneut fehlten im Aufgebot der „Zweiten“ Lars Griebel, Marcus Triebel und Michael Frank. Dazu kamen noch die Ausfälle von Benjamin Werner und Stamm-Kreisläufer Georg Mattutat. Nach der Absage des Spiels der dritten Mannschaft stellte sich Remó Gerstenberg in den Dienst des Landesligateams, um vor allem dem Deckungsverband die notwendige Festigkeit zu verleihen. Am Ende sollte der Plan knapp aufgehen, auch wenn man den Gastgebern einen bemerkenswerten Kampfgeist attestieren muss, der durchaus einen Punkt verdient gehabt hätte.

Den Torreigen eröffnete der Suhler Youngster Burkhard Lehmann mit einem blitzsauberen Tempogegenstoß-Treffer. Bis zum 6:6 in der 15. Minute entwickelte sich in der Folge eine Partie auf Augenhöhe. Dann stellte SG-Trainer Hagen Schneider um: Christian Görner rückte in den linken Rückraum. Seine Position auf Halbrechts besetzte Sören Klaue. Christian Hoffmann übernahm die Regieposition von Lehmann. Gerstenberg ersetzte Nico Hartenstein am Kreis. Da sich jetzt auch Steffen Wetzl im Tor steigerte, konnten sich die Gäste langsam aber sicher absetzen. Auf Seiten der Sömmerdaer hielt besonders Marco Schade mit sehenswerten Treffern dagegen. Mit einer 16:11-Gästeführung ging es in die Pause.
In der Anfangsphase des zweiten Durchgangs blieb der Abstand zunächst konstant. Rechtsaußen Jakob Neumann erzielte in der 35. Minute das 19:13 und erhöhte damit sogar auf sechs Treffer. Jetzt sollten die Zuschauer in der Albert-Einstein-Sporthalle – zur eigenen Verzückung – erleben wie schnell ein vermeintlich beruhigender Vorsprung zusammenschmelzen kann. Drei zum Teil unnötige Zwei-Minute-Strafen handelte sich die Spielgemeinschaft ein und stand zeitweise nur mit vier Feldspielern auf der Platte. Der HSV Sömmerda nutze diese Situation konsequent aus, erzielte sechs Tore in nicht einmal fünf Minuten und verkürzte auf 19:20. Das Publikum war aufgewacht und das berühmte Momentum war nun auf der Seite der Gastgeber zu finden.  Der SG-Coach bat seine Männer zur Besprechung um die Gemüter etwas zu beruhigen und appellierte weiterhin geduldig und diszipliniert zu bleiben. Mit Erfolg. Drei Tore in Folge (2x Hoffmann, 1x Klaue) und ein von Sven Hilger parierter Schade-Siebenmeter ließen das Pendel wieder in Richtung der Gäste ausschlagen. Der erneut überragende Hoffmann besorgte in der 49. Minute das 27:21. Eine Vorentscheidung? Mitnichten. Die Kräfte der größtenteils erfahrenen SG – Akteure schwanden, die Fehlerquote stieg an und die Gastgeber kämpften wie die Löwen. Der Sömmerdaer Trainer Sascha Schrödter hatte seinem Team weiterhin konsequentes Tempomachen verordnet. Tor um Tor holten sie auf und erzielten drei Minuten vor Ultimo durch Sebastian Lange den vielumjubelten 28:29 – Anschlusstreffer. Wiederum zog Hagen Schneider die grüne Karte, nahm in der Auszeit etwas den Dampf raus und beruhigte die Gemüter. Im Anschluss verwandelte Hoffmann einen von Gerstenberg herausgeholten Siebenmeter sicher, während Martin Deichstetter einen Sömmerdaer Strafwurf nicht an Steffen Wetzl vorbei brachte. In der Schlussminute dann Hektik pur. Marco Schade, der mit 11 Treffern beste Werfer des Spiels, verkürzte für seine Farben noch einmal zum 29:30. Sein direkter Freiwurf nach Ablauf der Spielzeit blieb dann allerdings in der Abwehrmauer der SG Suhl/Goldlauter II hängen.
„Es war der erwartete Fight bis zur letzten Sekunde. Klar, dass unseren Rückraumspielern irgendwann die Körner ausgehen mussten. Insgesamt hat die Erfahrung, denke ich, den Ausschlag  gegeben. Und erneut hatten wir die besseren Torhüter“, bilanzierte der Trainer des neuen Tabellenführers.

SG II in Sömmerda:

Sven Hilger und Steffen Wetzl im Tor, Remó Gerstenberg (1), Burkhard Lehmann (2), Christian Görner (7), Sascha Kliem, Sören Klaue (3), Jakob Neumann (4), Igor Ferbezar (1), Christian Hoffmann (10/2), Nico Hartenstein (1), Johannes Schmidt (1)