Finale Furioso: Suhl sichert sich Punkt in letzter Sekunde
Unter einer Spielertraube wurde Suhls Tamas Pamer begraben, nachdem er drei Sekunden vor dem Schlusspfiff ins verwaiste Sonneberger Tor zum 29:29-(14:13) traf. Es war der krönende Schlusspunkt eines überaus spannenden Derbys zwischen der SG Suhl/Goldlauter und dem Sonneberger HV.
Es war alles angerichtet für ein Handballfest der Extraklasse. Vor allen Dingen die Akteure auf dem Feld trugen ihren Anteil dazu bei, dass am Samstagabend keiner enttäuscht aus der Sporthalle Wolfsgrube gehen musste. Gegenüber dem Heimspiel vor Wochenfrist gegen Behringen erwischten die Hausherren den besseren Start und ließen sich von der tollen Zuschauerkulisse anstecken und führte schnell mit 6:3 nach zehn Minuten. Die Einstellung stimmte jedenfalls, wären da nicht die drei, vier zu vielen Technik- und Regelfehler gewesen, man hätte weitaus höher führen können, denn Sonnebergs defensive im Zusammenspiel mit ihren Torhütern präsentierte sich alles andere als sattelfest. Auch der sonst so gefährliche Rückraumspieler Marius Bondar hatte seine Probleme mit der Suhler defensive und im Abschluss. Kein einziges Feldtor gelang dem Rumänen im ersten Durchgang, nur vom Siebenmeterpunkt sollte er Suhls Torhüter Tizian Bittermann überwinden können. Aber der Sonneberegr HV ist gegenüber der letzten Saison weitaus tiefer besetzt. So waren es Krisztian Benak und Constantin Ignat die ihre Farben bis zum Pausenpfiff im Spiel hielten.
Auch im zweiten Durchgang dasselbe Bild. Suhl einen Tick besser, aber mit zu vielen kleinen Fehlern. In der der Folge führten die Suhler zwar mit 19:16, was die Gäste aber nicht aus der Bahn werfen sollte. Sonnebergs Spielertrainer Manuel Müller stellte seine Abwehr um, verteidigte jetzt viel offensiver und nahm Suhls Spielmacher Krisztian Galli in Manndeckung. Dies zeigte seine Wirkung. Drei schnelle Ballverluste der Suhler im Angriff und Anatoli Bulov war es vorbehalten den 22:22- Ausgleichstreffer in 44. Minute zu erzielen. Nur zwei Minuten später führte Sonneberg erstmals in der Wolfsgrube mit 24:22. Doch Suhl schlug zurück. Der eingewechselte Dawid Biskup war es, der dem schwächelnden Suhler Angriff, wieder Stabilität gab. Erst traf der gebürtige Pole selbst zum 24:23-Anschluss, danach bediente er ein ums andere Mal Suhls überragenden Kreisläufer Jan Pindey, der insgesamt sieben Treffer erzielte. Pindey war es, der erst den 24:24 Ausgleichstreffer erzielte und Suhl beim 26:25 wieder in Front brachte.
Die letzten sechs Minuten waren dann nichts für schwache Nerven. Das Spiel hätte in alle Richtungen enden können. Sowohl die Suhler als auch die Sonneberger hatten ihre Möglichkeiten die Begegnung zu gewinnen, doch am Ende sollte es anders kommen. Nach dem Treffer zum 29:28 eine Minute vor dem Ende durch Sonnebergs Anatoli Bulov, führten die Gäste plötzlich wieder. Zeit für einen Angriff sollte die Suhler jedoch noch bekommen, um den Ausgleichtreffer zu erzielen. Der gelang den Suhlern jedoch nicht. Sonnebergs Torhüter Plesca, der bis dato eine ganz schwache Partie ablieferte, hielt den letzten Suhler Wurf 14 Sekunden vor dem Ende, jubelte schon an der Sonneberger Auswechselbank, während vier Sekunden vor dem Ende ausgerechnet Sonnebergs bester an diesem Tag, Krisztian Benak den Ball verlor und Suhls Tamas Pamer aus der eigenen Hälfte, drei Sekunden vor dem Ende, in das leere Sonneberger Tor traf. Am Ende trennten sich beide Mannschaften leistungsgerecht mit 29:29 in einem denkwürdigen Derby.