Mit dem ersten Satz des Artikels wird dem Wetterverantwortlichen die Ehrenmitgliedschaft bei den Beachpionieren verliehen, denn während große Teile unseres Landes unter Wasser stehen und ein Regengebiet dem anderen folgt, hatten die gastgebenden Beachpioniere wie zumeist echtes Glück mit dem Wetter, denn von der Anreise der Teams am Freitag bis zum Ende der Aufräumarbeiten am Sonntagmittag hatten wir bestes Wetter. Und pünktlich nach Abschluss unserer „Nachbereitung“ erreichte auch die nächste Regenfront die Stadt Suhl.

Und wie das bei Beachturnieren immer so ist: stimmt das Wetter ist der Rest ein Selbstläufer. Und so fanden sich am Samstag auch viele Zuschauer aus Suhl und Umgebung rund um den Beachplatz am Suhler SCS ein, um die für die meisten etwas seltsam anmutende Sportart Beachhandball zu beäugen. Mit 8 Herren- und 5 Damenmannschaften war das Teilnehmerfeld in einer Größe, um alle Spiele wie bereits im Vorjahr an einem Tag durchzuziehen. Es entwickelte sich ein Turnier, welches an Spannung kaum zu überbieten war. Zwar setzten sich am Ende die „üblichen Verdächtigen“ durch, dennoch hatten die späteren Turniersieger Beachpioniere Suhl und „Nie wieder THC II“ viel Mühe, bis die erfolgreiche Titelverteidigung feststand. Besonders die knappen Entscheidungen über das sogenannte Golden Goal gab es so oft, wie nie zuvor. Während diese knappste aller Entscheidungen im Jahr 2010 3x, 2011 4x und im Vorjahr überhaupt nicht vorkam, waren es beim 8. Turnier sieben Golden Goal-Entscheidungen. Zudem bereicherten Turnierneulinge aus Erfurt, Sonneborn, Meiningen, Siegen und Arnstadt das Teilnehmerfeld und trugen entscheidend zum Gelingen des Turniers bei. Zum Beispiel die jungen Damen aus Arnstadt, die gerade das A-Jugend-Alter erreicht haben. Zunächst hatten sie große Mühe mit dem ungewohnten Wechselrhythmus beim Beachhandball, fanden aber von Spiel zu Spiel besser ins Turnier und konnten in ihrem letzten Spiel sogar das Team aus dem Siegerland besiegen. Das beste Spiel im Damenturnier dann das Finale zwischen Meiningen und den inzwischen seit 2008 ungeschlagenen Damen von „Nie wieder THC II“. Meiningen startete furios mit 6:2 in den ersten Satz und behielt die Führung, bis zwei Sekunden vor Abpfiff die Torfrau der Turnierfavoriten noch einen 2-Punkte-Wurf im Meininger Tor unterbringen, und mit 11:10 den Satzgewinn sichern konnte. Das hatte dann den Damen aus Meiningen den Zahn gezogen, „Nie wieder THC II“ konnte seine technischen Vorteile und jede Menge Beacherfahrung ausspielen und gewann den zweiten Durchgang deutlich mit 15:8.

Im Männerturnier setzten sich in Staffel I die Favoriten Beachpioniere und Sandwopper durch, wobei auch die Sandwopper gegen die Sandbuddler aus Berlin mehr Mühe als erwartet hatten, den ersten Satz gewann man mit 6:5 nach Golden Goal, den zweiten knapp mit 11:10. Spannender ging es in Gruppe II zu, besonders das junge Team der „Sand Machines“ tat sich hervor, hatte aber im entscheidenden Spiel gegen das Razor Ramon Beachteam Erfurt  körperlich nichts entgegenzusetzen und verlor mit 0:2 (5:8;13:15). Im Halbfinale setzten sich dann die beacherfahrenen Teams der Beachpioniere und Sandwopper gegen Erfurt bzw. Sonneborn durch. Die absoluten Highlights des Turniers dann die Spiele um die Medaillen. Zunächst setzte sich im Spiel um Platz 3 Sonneborn denkbar knapp gegen Erfurt durch (11:10; 13:14; 6:3). Das Finale sah dann zwei gleichstarke Teams, die Beachpioniere gewannen Satz 1 mit 9:8 nach Golden Goal. Den Sandwoppern gelang mit dem gleichen Resultat der Satzausgleich. Das anschließende Penalty-Werfen glich einer epischen Schlacht, beide Teams gingen volles Risiko und probierten immer die spektakulären 2-Punkte-Tore zu erzielen. Es ging hin und her, keine Mannschaft gab sich eine Blöße, beim Stand von 12:10 hatte dann der Suhler Torhüter Steffen Wetzl die entscheidende Szene, als er eine Pirouette parierte und dafür von seinem Team im Swimmingpool versenkt wurde. Eine stimmungsvolle Abschluss-Party beendete am frühen Sonntagmorgen ein gelungenes Turnier.